13. April 2017

Nach der Fastenzeit steht Ostern in den Startlöchern und damit die Zeit des Schlemmens. Traditionell steht als Nahrungsmittel das Ei…

Zu viel Cholesterin im Osterei!?

13. April 2017

Nach der Fastenzeit steht Ostern in den Startlöchern und damit die Zeit des Schlemmens. Traditionell steht als Nahrungsmittel das Ei im Mittelpunkt von Ostern und die damit verbundene Eier-Suche.

Der Ursprung der Ostereier-Suche stammt aus der heidnischen Tradition, sich zu Ostara gegenseitig Eier zu schenken und diese mit Glücksbotschaften zu versehen. Dies wurde allerdings von der Kirche unter Strafe gestellt, um alte Traditionen durch neue kirchliche Bräuche zu ersetzen. Um nicht erwischt zu werden, wurden die Eier nun für die Familie und Freunde versteckt. Diese Tradition hingegen wurde von der Kirche später übernommen, um unter anderem die Konvertierung der Heiden in das Christentum zu erleichtern. Zudem war in der Fastenzeit das Eieressen verboten und so wurden die Eier hart gekocht und dadurch bis Ostersonntag haltbar gemacht. Auch die Symbolik und die Übernahme des Eis in die Osterzeit spielt eine wichtige Rolle. In vielen Religionen gilt das Ei als der Ursprung neuen Lebens oder der Wiedergeburt. Schon im alten Ägypten, in Phönizien und in Persien galt das Ei als Ursprung der Welt. In Rom und in Griechenland wurden die Eier zu Zeiten des Frühlingsfestes gefärbt oder bemalt und an Freunde und Familie verschenkt oder in Tempeln zur Dekoration verwendet.

In den letzten Jahren ist das Ei oft in Verruf geraten. Eier würden den Cholesterinspiegel erhöhen und damit das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen steigern. Dabei enthält das Ei nur etwa 400 Milligramm Cholesterin und nur die Hälfte dessen wird überhaupt vom Körper aufgenommen. Den Großteil des in Blutgefäßen abgelagerten Cholesterins produziert der Körper selbst, nur ein Drittel kommt aus der Nahrung. Zudem enthält das Ei viele wichtige Vitamine, Mineralstoffe, Jod, hochwertige Eiweiße und Lecithin. Lecithin verbessert die Gedächtnisleistung und ist am Aufbau der Nervenfasern sowie an der Weiterleitung der Nervenimpulse beteiligt. Das Eigelb ist reich an wertvollen Karotinoiden, die den Alterungsprozess im Körper verlangsamen können.

Für die Erhöhung des Cholesterinspiegels ist vor allem die Zubereitung des Eis entscheidend: ob es in ungesättigten Fetten, wie z. B. Pflanzenöl gebraten wird oder in ungesunden gesättigten Fetten wie Schmalz oder Butter, welches den Cholesterinspiegel ansteigen lässt. Viele gesättigte Fettsäuren finden sich vor allem in Fleisch, Wurst und Butter. Richtig zubereitet gehören Eier zu einer gesunden Ernährung dazu. Durch den hohen Eiweißgehalt machen sie besonders satt, so kann ein Frühstücksei auch beim Abnehmen helfen. Eier sind eben doch besser als ihr Ruf und in Maßen gegessen durchaus gesund. An Ostern dürfen es dann auch mal ein oder zwei Eier mehr sein.

Dies gilt allerdings nicht für Schokoladen-Eier. Schokoladeneier sollten nicht übermäßig genossen werden, da schon 100 Gramm Schokolade ungefähr 500 Kilokalorien enthalten und damit bereits rund ein Viertel des täglichen Energiebedarfs gedeckt ist. Zudem enthalten Schokoladen-Eier sehr viel Zucker und Fett. Fälschlicherweise wird Schokolade oftmals als gesund beworben. Dies bezieht sich allerdings nur auf den Kakao selbst in der Schokolade. Der Kakao enthält Flavanole, die die Blutgefäße elastisch machen und dadurch den Blutdruck leicht senken, allerdings ist der Effekt vergleichsweise gering. Der größte Anteil von Flavanolen befindet sich in der dunklen Schokolade, die einen Kakaoanteil von mindestens 60% enthält. Inzwischen gibt es sogar Sorten mit einem Kakaoanteil von 85% bis 90%. Weiße Schokolade hat hingegen keinen Kakaoanteil, sie enthält nur weiße Kakaobutter, also das Fett der Kakaobohne. Ab und zu ein Stück Schokolade ist nicht schädlich, ob Sie Ihrem Herzen damit etwas Gutes tun ist allerdings nicht nachweislich geklärt.

Wer seinen Cholesterinspiegel mit Hilfe der Ernährung dauerhaft senken möchte und damit das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen reduziert, sollte sich mediterran ernähren. Dazu gehören viel Gemüse, Nüsse und Fisch (Lachs, Thunfisch, Hering). Verzichten sollte Sie auf viel Fleisch, Frittiertes, Kohlenhydrate, Butter, Schmalz, Zucker und Salz. Die besten Cholesterin-Senker sind: Öle wie natives Olivenöl, Nussöl, Kürbiskernöl, Sesamöl, Sojaöl oder Walnussöl, drei Teelöffel Leinsamen am Tag, Knoblauch, Ingwer, Grüner Tee, Flohsamen, Kichererbsen und Wallnüsse.

Detaillierte Informationen zum Thema Cholesterin finden Sie in unsrem Fachartikel Fettstoffwechsel.

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